Akku für Telefon defekt – wie den Akku testen?

Cookies ermöglichen eine bestmögliche Bereitstellung dieser Webseite. Mit der Nutzung dieser Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.



Hat gute Dienste geleistet: Das sehr günstige A400 bricht plötzlich nach wenigen Gesprächsminuten ab. Ob das über zehn Jahre alte Telefon ein Fall für die Tonne ist, oder ob nur der Akku defekt und getauscht werden muss, soll dieser Test zeigen.

So überprüfen Sie, ob der Akku Ihres Telefons defekt ist

Das altgediente Gigaset A400 beendete plötzlich nach ein paar Minuten Gesprächsdauer das Telefonat. Die Batterieanzeige zeigte widersprüchliche Hinweise und doch lag die Vermutung nahe, dass die zwei AAA-Akkus im Telefon defekt sind. Der Austausch dieser Akkus ist einfach, doch das Testen der Akkus zeigt sich deutlich schwieriger.

Durch die Verwendung von Standard-Akkus mit einer Leistung von 550mA ist der Austausch der Akkus bei einem Defekt weder kompliziert, noch kostenintensiv. Für weniger als drei Euro ist ein Paar dieser 550mA starken AAA-Akkus online erhältlich. Doch bevor man sich in ein Fachgeschäft aufmacht oder online bestellt, möchte man gerne wissen, dass der Defekt des Telefons auch wirklich an der Stromversorgung liegt. Wie also geht man vor, wenn man einen solchen Akku auf einen Defekt hin testen möchte? Wir zeigen, was man am besten vorgeht.

Um zu prüfen, ob ein Akku defekt ist, muss dieser voll aufgeladen und entladen werden. Dabei wird gemessen, wieviel Leistung dem Akku dabei entnommen werden kann.

Erster Test: Wird der Akku überhaupt geladen?

Es klingt banal, ist aber auch eine mögliche Fehlerquelle, warum der Akku des Telefons nicht oder nicht vollständig geladen wird: Das Netzteil oder die Ladeschale können ebenfalls defekt sein. Wenn man über mehrere Mobiltelefone verfügt, was bei einem Gigaset oft der Fall ist, sollte man durch Wechsel der Ladeschale bzw. des Netzteiles prüfen, ob das Telefon nicht doch geladen werden kann. Hat man mehrere Mobiltelefone zur Hand, kann man auch den Akku untereinander tauschen und gegeben falls so darauf schließen, dass ein Akku defekt ist.

Zweiter Test: Den Akku messen

Ist ein Voltmeter zu Hand, kann man die Spannung des Akkus messen. Ein AAA-Akku hat voll aufgeladen 1,2 bis 1,4 Volt an Ruhespannung. Zeigt das Voltmeter deutlich weniger oder vielleicht gar keine Spannung an, kann man davon ausgehen, dass der Akku defekt ist.
Leider bedeutet im Umkehrschluss nicht automatisch, dass ein Akku mit einer Spannungsangabe um die 1,2 bis 1,4 Volt in Ordnung ist. Das Problem ist die „Ruhespannung“. Ein Begriff der aussagt, dass der Akku ohne Last zwar die erforderliche Spannung zur Verfügung stellt, aber unter Last eines Verbrauchers (hier das Telefon) dann im Betrieb die Spannung nicht aufrecht halten kann.

Dritter Test: Den Akku unter Last prüfen

Wirklich aussagekräftig kann man einen Akku nur unter Last beurteilen. Dies bedeutet, dass der Akku an einen Verbraucher angeschlossen und kontinuierlich gemessen werden muss. Und dies ist leider ohne Spezial-Messgeräte nicht möglich. Im Netz findet man viele Hinweise auf Tests unter „Kurzschluss“, also der kurzzeitigen Überbrückung von Plus- und Minuspol ohne Lastwiderstand. Von diesem Test möchte ich aber in jedem Fall abraten. In unserem Fall hatten wir einen „Computerized Battery Analyzer“ von West Mountain Radio zur Hand, den wir speziell für die Taschenlampen Tests der 18650-Akkus angeschafft haben. Mit diesem Testgerät wird ein Akku kontinuierlich entladen, die Spannung gemessen und somit die Kapazität des Akkus ermittelt.

Insgesamt hatten wir sechs AAA-Akkus im Test. Vier Akkus (zwei Sätze) von vermeintlich defekten Akkus und einen Satz neuer Varta AAA-Akkus. Diese wurden alle einmal komplett entladen, danach mit einem externen Ladegerät vollständig geladen und dann kontrolliert entladen.

Bild 1: Im ersten Test dieses AAA-Akku sieht man, dann die Ruhespannung von 1,4 Volt sehr schnell auf 1,2 Volt einbricht. Dies ist erst einmal nicht ungewöhnlich. Die Spannung nimmt bis zum CutOff von 1,0 Volt kontinuierlich ab. Der Akku sollte eine Kapazität von 550 mAh haben. Im Test zeigt sich jedoch eine magere Kapazität von lediglich 5 mAh.

Bild 2: Auch bei diesem Akku bricht die Spannung unter Last ein, jedoch nur auf 1,3 Volt. Bis zum CutOff hat der Akku eine Kapazität von 81 mAh.

Bild 3: Dieser Akku ist noch kein Fall für die Recycling-Tonne. Bis zum CutOff lieferte der Akku im Test über 490 mAh.

Bild 4: Dafür ist dieser Akku ein Ausfall. Lediglich 20 mAh liefert dieser Akku. In Verbindung mit dem noch akzeptablen Akku aus Bild 3 sorgt dieser Akku im Satz dafür, dass das Telefon nicht ordnungsgemäß funktioniert.

Bild 5: Die Entladekurve dieses neuen AAA-Akkus von Varta zeigt ein deutlich geringeres Abflachen der Spannungskurve im Bereich über 1,2 Volt. Nach unserer Messung hat der neue Akku 594 mAh, also etwas mehr Leistung, als angegeben.

War der Akku defekt?

In unserem Test haben wie vier gebrauchte Akkus (zwei Sätze) an Akkus getestet und festgestellt in beiden Sätzen jeweils ein Akku nur noch eine Leistung von einem und drei Prozent, der zweite Akku eines Satzes 15 bzw. 89 Prozent der ursprünglichen Kapazität aufweist. Für das ordnungsgemäße Funktionieren des Telefons sind diese Werte zu gering.
Der Austausch der Akkus war also die preisgünstige Möglichkeit, das Mobiltelefon wieder für die kommenden Jahre flott zu bekommen. Hier zeigt sich, dass es von Vorteil ist, wenn man ein Telefon mit Standard-Akkus kauft, da diese im Falle des Defektes preisgünstig und einfach getauscht werden können.

Rainer Hoppe
Über den Autor: Rainer Hoppe ist ein kritischer und professioneller Produkttester. Er hat bereits über 400 aktuelle Produkte getestet und in Testberichte beschrieben. Aktuell leitet Rainer unsere Schnurlos-Telefon Test Reihe. Rainer, Anfang 30, ist ein begeisteter Technik und Computer-Fan, Freizeit-Mountain-Biker sowie ein stolzer und rührender Vater einer kleinen Tochter.
Rainer Hoppe

Neuste Tests von Rainer Hoppe (zeige alle)